Weisse Stadt "Butowski Les", Bild 1
Bild: Jan Pautzke
Weisse Stadt "Butowski Les", Bild 2
Bild: Jan Pautzke
Weisse Stadt "Butowski Les", Bild 3
Bild: Hilmer & Sattler und Albrecht
Weisse Stadt "Butowski Les", Bild 4
Bild: Jan Pautzke
Weisse Stadt "Butowski Les", Bild 5
Bild: Hilmer & Sattler und Albrecht
Weisse Stadt "Butowski Les", Bild 6
Bild: Jan Pautzke

Die römische Stadt gilt als Prototyp einer auf Blöcken basierenden regelmäßigen Stadtstruktur. Sie wurde aus der rasterförmigen Anlage des römischen Castrums (Heerlager) entwickelt und ist damit auch als Urbild für die Anlage einer Planstadt bzw. Stadtneugründung zu verstehen.

Die Blockstruktur ist in Anlehnung an den römischen Stadtgrundriss durch die beiden Hauptachsen mit Ausrichtung Nord-Süd und Ost-West in vier Stadtquartiere gegliedert. Analog bildet der Kreuzungspunkt der beiden Hauptachsen die Key-location (Schlüsselposition) mit städtischem Platz als Stadtzentrum (Markt und Forum).

„Der städtische Block ist seit jeher die Urzelle des städtischen Wohnens, in allen sozialen Ebenen: von einfachen, sparsamen Verhältnissen bis hin zum luxuriösen Wohnungsbau. Unabhängig von Raum, Klima Topographie, finanziellen Gegebenheiten und Zeit kann er sich allen Anforderungen bequem anpassen.“ (C. Sattler)

Der Block ist orthogonal in exakter Nord/Süd-Lage (analog der römischen Stadtanlage) ausgerichtet. Durch diese Orientierung wird eine bestmögliche Belichtung erreicht. Die Haustiefen sind an den kurzen Nord- Südseiten jeweils 16 m, an den Ost-Westseiten 18 m. Durch diese große Haustiefe wird ein optimales Verhältnis von Hüllfläche zu Geschossfläche gewährleistet.

Die Höfe sind als in sich geschlossene Räume oder mit Bezug zum Stadtraum bei nicht allseitig geschlossenen Blöcken konzipiert. Ihre individuelle Gestaltung basiert auf einem landschaftlichen Thema je Block - jeweils ein Landschaftsbild Russlands: z.B. das Birkenwäldchen, der Lärchenhain, die Obstbaumwiese, die Taiga …

Die geordnete, regelmäßige Bepflanzung (Straßenbäume, Parkplatzgrün etc.) und die ungeordnete, natürliche Vegetation (Waldzonen, Feldkanten) werden zusammengeführt und verschmelzen. Das Raster löst sich in der Natur auf bzw. die wilde Natur wird im Bereich des Stadtraums gezähmt und geordnet. Es entsteht eine Wechselwirkung zwischen der strengen Ordnung der Bebauung und den Vorgaben der bestehenden Naturräume. Einerseits muss die Blockstruktur auf die gegebenen Vegetationszüge reagieren, indem der Block aufgebrochen wird, andererseits werden die Waldbereiche in die Blockstruktur integriert und eingebunden, indem deren Kanten definiert werden und eine Durchwegung ermöglicht wird.

Die Waldsiedlung im nord-östlichen Bereich des Bearbeitungsgebietes ist als Reihenhaussiedlung geplant. Im Zentrum der Siedlung sind Stadtvillen als Mehrfamilienhäuser angeordnet.