Wohnen am Volkspark, Bild 1
Bild: Hilmer & Sattler und Albrecht
Wohnen am Volkspark, Bild 2
Bild: Jan Pautzke

Die Leitidee des vorliegenden Entwurfes ist es, durch die Gruppierung von jeweils mehreren Häusern um kleine, verkehrsberuhigte Plätze, ansprechende räumliche Situationen zu erzeugen, die Vertrautheit und Identität stiften. Der Zugang zu jedem der vier „Cluster“ erfolgt jeweils zwischen zwei die bestehenden Straßen begleitenden Häusern. Die Cluster werden an den Längsseiten durch kleinere Gebäudeeinheiten, an der bzw. den Stirnseite(n) durch spezielle Kopfgebäude gerahmt.

Die Leitidee der Cluster ermöglicht eine abschnittsweise Entwicklung des Areals, ohne dass über einen längeren Zeitraum nur räumliches Stückwerk entsteht.

Da Parkmöglichkeiten für Besucher jeweils nur im Zugangsbereich der Cluster angeordnet sind und zudem jedes Haus bzw. jede Wohneinheit über eine eigene Garage bzw. einen eigenen Stellplatz verfügt, kann sich auf den entstehenden und gestalteten Platzflächen eine hohe Aufenthaltsqualität durch gemeinschaftlich zu nutzende (Spiel-) Flächen etablieren.

Einfache und kompakte, 2 geschossige Baukörper verbinden Wirtschaftlichkeit mit urbaner Eleganz. Die hellen Putzfassaden sind straßenseitig horizontal gegliedert. Das Erdgeschoss kann mit einem feinen Rillenputz oder auch Bossenputz belegt werden, welcher in einem umlaufenden Gesimsband seinen Abschluss findet. Farbig gestaltete Haustüren erhöhen die Individualität der einzelnen Gebäude und erleichtern die Orientierung.

Zu den Gartenseiten öffnen sich die Fassaden im Obergeschoss mit französischen Fenstern und im Erdgeschoss mit Fenstertüren, die den direkten Zugang ins Freie ermöglichen. Hier sind jeweils ca.14 m² große Terrassen als Holzdecks vorgelagert, die einen fließenden Übergang vom Innenbereich zum Garten schaffen.

Auch und gerade für die ältere Generation erhält jeder Cluster durch die jeweilige soziale Funktion als Treff- bzw. Aktivitätsschwerpunkt seine eigene Identität: Bouleplatz, Grillplatz, „Platz der schönen Bänke“, Altenspielplatz In jedem der vier Cluster werden - die jeweilige Identität sowie die Orientierung im Gesamtquartier unterstützend - verschiedene Kleinbäume gepflanzt: Wildbirne, Weißdorn, Zierkirsche, Zierapfel.

Der vorhandene Volkspark wird in Richtung Westen auf dem ehemaligen Standort der Gärtnerei erweitert. Mit der erweiterten Fläche erreicht der neue Volkspark etwa seine doppelte Größe. Die vorhandenen Wegeanbindungen zum Park bleiben erhalten und werden durch einen Nebeneingang im Südwesten ergänzt. So bleibt der Park Verbindungselement zwischen den angrenzenden Wohnquartieren.

Durch vorhandene und neu zu pflanzende, raumbildende Strauchgewächse in den Randbereichen des Parks wird eine in sich geschlossene Gesamtanlage geschaffen. Der westliche Abschluß wird durch straßenbegleitende Reihenhäuser entlang der Ottengrüner Straße gefasst. Der neu geschaffene Wegeverlauf im Park nimmt die Höhenlinien des nach Süden abfallenden Geländes auf und macht als Rundweg das Erleben der gesamten Anlage möglich. Durch das Fällen von ausgewählten Bäumen im Übergangsbereich zur ehemaligen Gärtnerei werden großzügige Sichtbeziehungen im Park möglich, Rasenflächen in der Parkmitte dienen zum Lagern. Der vorhandene Kinderspielbereich im Südosten wird mit Spielgeräten ergänzt. Denkbar ist die Ausnutzung des vorhandenen Gefälles beispielsweise für Wasserspielanlagen.