Heidestrasse, Bild 1
Bild: Hilmer & Sattler und Albrecht
Nicht die Agglomeration von baulichen Objekten, sondern die Erzeugung von Raumkontinuen ist Ziel unseres Stadtteilentwurfes. Er setzt sich zusammen aus sieben geformten städtischen Situationen:

Die Platzsituation nördlich des Berliner Hauptbahnhofes,  zugleich Bahnhofsvorplatz 
mit einem Gebäude, ebenso wie der Bahnhof 45m hoch, als großzügiges Entree für Berlin. Auf dem Platz ist als Gegenpol zum Hochhaus MK 8 ein 30m hoher Rundbau als viergeschossiger Ausstellungspavillon vorgesehen, der die beiden vorhandenen Lüftungsbauwerke integriert und damit kaschiert. (Nachweis der Machbarkeit und der teilweisen Tunnelüberbauung durch den Statiker, Büro Krone, im Anhang.) 
Der Platz gibt den Blick frei in die Sichtachse über den Kunst-Campus, durch das sogenannte große Torgebäude bis zum Beginn der Heidestraße und lädt so zu einem Kurzbesuch der Museen ein.

Der Kunst-Campus 
mit maximal sechs zusätzlichen niedrigeren Museumsgebäuden, schalltechnisch geschützt hinter der Randbebauung, die den Tunnelmund und den Beginn der Heidestraße definieren. Der Campus stellt sich dar als eine Abfolge von mehreren begrünten Platzsituationen und animiert den Besucher zum Verweilen.

Der südliche Anfangspunkt der Heidestraße 
wird durch eine kleine Platzsituation gebildet, die durch das Torhaus als Zugang zum Kunst-Campus und den 10-geschossigen Turm als Gelenk definiert ist; das Torhaus dient auch als Zielpunkt bei der Fahrt nach Süden.

Die Heidestraße 
ist mit fünf Baumreihen als begrünter 40 m breiter Boulevard geplant, der durch eine 22m hohe Bebauung gefasst wird. Die Großzügigkeit des Straßenprofils soll bewusst eine Hochwertigkeit des ganzen Quartiers implizieren. Für den nach Norden Fahrenden bilden die zwei Gebäude am Abzweig der Seller Straße eine Torsituation, die auch als Orientierung für den Autofahrer dient. 

Der Hafenplatz 
als bewusster Akzent quer im mittleren Bereich angeordnet. Er setzt sich mit seiner 35m hohen Umfassung von der übrigen Bebauung ab, macht die Tiefe des Baufeldes erlebbar und ermöglicht auch dem Autofahrer einen Blick auf das Wasser des Kanals.

Die öffentliche Uferpromenade 
nimmt mit drei neuen Fußgängerbrücken bewusst die Verbindung nach Osten auf.  Am Platz wird der Erlebnisraum des Platzbeckens in die Wegeführung einbezogen. 

Der nördliche Boulevard am Hafen 
ist auf 62m aufgeweitet und erhält durch den Grünzug einen eigenen Charakter.  An der Fennstraße bilden zwei markante 35m hohe Gebäude ein Stadtportal, während sich die 7-geschossigen Wohngebäude zwischen Boulevard und Wasser typologisch von der gegenüberliegenden Bürobebauung unterscheiden.

Das Zusammenfließen dieser sieben verschiedenen Stadtsituationen soll den Rahmen für urbanes Leben bilden und Identitäten stiften.